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FEDOCEÏEV Vladimir Ivanovitch,

Directeur artistique et Chef du Grand orchestre symphonique académique d'État P. I. Tchaïkovski, artiste des peuples de l'URSS.

Konzert № 1 für das Klavier mit einem Orchester b-Moll, Werk 23 (TSCHW 53)

Sehr oft, wenn wir beginnen Musik zu hören, nehmen wir die ersten Töne und Phrasen musikalisch nicht wahr. Wir treten in eine neue Welt ein und überspringen dabei etwas wichtiges. Wenn uns das Stück bereits bekannt ist, besonders wenn es uns gut bekannt ist, erlauben wir uns nicht darauf zu fokussieren. Doch plötzlich hören wir etwas ungewöhnliches, das sich auch für einen kurzen Augenblick Einfluss auf folgende Entwicklung der Musik nimmt – vor allem wenn sie uns bereits nah geworden ist. Darauf wird unsere Aufmerksamkeit fokussiert. So geschieht es, wenn Sie die ersten Takte, die ersten Phrasen des allen bekannten Ersten Konzerts von Pjotr Iljitsch Tschaikowski hören werden. Und da uns allen, seinen Liebhabern, jede Note bekannt und wertvoll ist, werden Sie einige Erneuerungen wahrnehmen. Auch wenn sie nicht so lang anhaltend sind, ist es genauso wichtig, wie ein weiteres Wort, welches etwas neues zu dem hinzufügt, was uns als gewöhnlich und bekannt erscheint. Dieses „Neue“ gilt auch als ein authentisches Autorenwort, worüber wir besonders zuversichtlich sprechen, als wir erfahren, dass der Autor genau so seine Musik geschrieben und ausgeführt hat. Ein Beispiel dafür ist die erstmalige veröffentlichte Originalpartitur des berühmten Ersten Klavierkonzertes, des berühmtesten und des bekanntesten.

Wladimir Iwanowitsch FEDOSEJEW

Undine. Oper in drei Akten (TSCHW 2). Rekonstruktion von erhalten gebliebenen Fragmenten

Der Beginn in der Erkenntnis eines theatralischen Tschaikowskis ist für mich die „Undine“, die vom Komponisten am Ende der 1860-er Jahre erstellt wurde. Sie öffnet uns den Pjotr Iljitsch als einen Dramatiker und bringt einen Reichtum an Melodien mit, die nach der Zerstörung vom Autor der Partitur „Undine“ in seiner Zweiten Symphonie, der Musik für das Frühlingsmärchen „Snegurotschka“ und dem Ballett „Schwanensee“ ein neues Leben erhielten. Bei Konzerten vereine ich diese Oper in einem Programm mit der Suite aus dem „Schwanensee“ - wobei es offensichtlich ist, welch fruchtbaren Boden die „Undine“ bildete, mit welcher Kraft die in ihr gesäten „musikalischen Körner“ in den späteren Werken des Meisters durchgewachsen sind.

Wladimir Iwanowitsch FEDOSEJEW

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